2. Internationales Lawinensymposium in Graz: ausgebucht!
Prall gefüllte Säle, dutzende internationale Fachexperten und neueste Erkenntnisse aus der Lawinenkunde: das 2. Lawinensymposium der Naturfreunde Österreich und der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) war ein großer Erfolg! 500 BesucherInnen haben am Samstag, 7. Oktober 2017 den Weg in den AK-Saal in Graz gefunden.
Nahezu alle Workshops der Naturfreunde sowie die der ZAMG waren ausgebucht. Bei dem von Naturfreunden veranstalteten Vortrag „Tourenplanung gewusst wie“ zeigten die Experten Helmuth Preslmaier und Matthias Pilz den neuesten Stand der Technik. In den vergangenen Jahren hat sich die digitale Tourenplanung auch im Wintersport durchgesetzt und ist zu einem wichtigen Bestandteil des risikobewussten Verhaltens geworden.
Einen großen Erfolg erntete auch der ZAMG-Workshop „Alpinwetter“, durchgeführt vom Fachexperten Alexander Podesser. „Im Winter ist es besonders wichtig, das Wetter zu verstehen, um die Gefahrenstellen im Gelände erkennen zu können,“ sagte er.
W3: das neue Naturfreunde-Ausbildungskonzept
Der Leitfaden für WintersportlerInnen „W3 – Wer geht wann wohin?“ wurde 2016 von den Naturfreunden eingeführt. Bernd Zenke, ehemaliger Leiter des bayrischen Lawinenwarndienstes und wichtiger Mitgestalter des W3-Buches, berichtete beim Symposium über sehr positive erste Erfahrungen mit der W3-Matrix. Die TeilnehmerInnen von bereits durchgeführten Kursen loben den durch die Matrix strukturierten Zugang zur Lawinenausbildung. „Der kompetenzorientierte Ansatz führt zum Erfolg“, meinte Zenke. „Die AusbildnerInnen und die LehrgangsteilnehmerInnen können durch den definierten Kompetenzbereich auf den einzelnen Ebenen schnell zueinander finden.“
Vorschläge der Naturfreunde Österreich
Die Naturfreunde haben beim Lawinensymposium auch einige wichtige Forderungen angekündigt: österreichweite Lawinenprognoseberichte am Nachmittag. Zusätzlich schlagen die Naturfreunde eine Gefahrenstufe pro europäische Region und deren englische Version des Lawinenlageberichtes auf der Homepage der europäischen Lawinenwarndienste (www.avalanche.org) vor. Alle drei Vorschläge wurden vom Auditorium mit Beifall unterstützt. ZAMG Graz übte operationellen Lawinenwarndienst für Steiermark und Niederösterreich aus. Rückmeldungen der UserInnen zum Nachmittagsbericht sind hervorragend.